BRKN – Kauft meine Liebe [Review]

Endlich! Die Temperaturen klettern zuverlässig in die Höhe und die Sonne lässt sich mittlerweile täglich blicken. Am Kanal chillen und „Papadam“ snacken, ein paar Kühle Bierchen im Park oder das ein oder andere Zauberzigarettchen am See – für all das wird BRKN dir ein treuer Begleiter sein, wenn du seine Liebe kaufst. Mit „Kauft meine Liebe“ bringt der Berliner zwar kein lupenreines Rap-Album auf den Markt, dafür aber den perfekten Soundtrack für derlei sommerliche Aktivitäten. Und die HipHop-Attitude ist definitiv überzeugender als bei einem Großteil der Genre-Vertreter. Der optimistische broke-aber-happy Swagger macht einfach Laune und passt wie das Bierchen zum Wetter.

„Kauft meine Liebe“ ist durchweg geprägt von BRKNs positivem Habitus, der wird aber immer wieder auf originelle Art und Weise verpackt und in Themen verwoben. Ob auf „Hollywood“ , die High Society und dem Fame geschissen wird, um mit den Jungs am Corner rumzulümmeln, oder das im Winter so triste Kreuzberg während der warmen Monate mithilfe eines 2Pac Samples zu „California“ gemacht wird – dem melodischen Sprechgesang zuzuhören ist ein Hochgenuss. Die ein oder andere Botschaft, die zwar wenig innovativ, aber dafür umso stilvoller verpackt ist, hat BRKN natürlich auch in Petto – etwa das sich drehende „Karussel“ , das einen für wenige Minuten aus der Realität fliehen lässt und natürlich eine große Metapher darstellt, die sich in intelligenten Wortspielen und Doppeldeutigkeiten ungebrochen durch den ganzen Song zieht. Oder „Kim Kardashian“ , die als Musterbeispiel für Schönheits- und Social Media Bestätigungs-Warn hinhalten muss.

Die musikalische Untermalung – die der Tausendsassa BRKN übrigens zu einem großen Teil selbst zu verantworten hat – behält diese Marschrichtung natürlich bei. Wer immer alles in Schubladen stecken muss, der macht besser einen großen Bogen um „Kauft meine Liebe“ – Limitierungen oder Genregrenzen werden werden im Vorbeigehen eingerissen. Der wilde Cocktail aus Funk, Soul, R’n’B und Rap braucht keine Schublade, Hauptsache er schmeckt. Und das tut er. Nicht alles ist 100% on point, BRKN ist kein Musikwissenschaftler, sondern Vollblutmusiker, bei dem Gefühl das Wichtigste ist. Zum Glück.