Rockstah löst Shitstorm auf Twitter aus

Rockstah hat mit einem harmlosen Scherz auf Twitter einen veritablen Shitstorm ausgelöst. In seiner wöchentlichen Kolumne auf gameswelt.de reagierte er nun ausführlich auf die Angelegenheit.

Ausgangspunkt der Aufregung, die zum Teil hysterisch Züge annahm, war ein Tweet von Rockstah. „Neben mir kontrolliert ne Lehrerin ihre Klausuren im Zug. Wer auch immer Christian Erk ist: du hast ne 5 in Englisch. Frohes Neues du Null.“ In seiner Kolumne erklärt er nun, die Geschichte stimme – bis auf den Nachnamen von Christian, der frei erfunden sei. 

Noch lustiger wurde es, als ihm ein (fiktiver) Christian Erk antwortete und zwar mit „Echt jetzt? -.-„. Der Witz war gelungen, zahlreiche Screenshots der Konversation machten die Runde im Netz.

Nun war aber Schluss mit lustig. Humor hat schließlich seine Grenzen in Deutschland. Die negativen Reaktionen fasst Rockstah in seiner Kolumne folgendermaßen zusammen: „Die Piratenpartei nimmt sich dem Status unter der Frage nach „Datenschutz und Privatsphäre“ an. Hobbymenschenrechtler beschimpfen mich und fordern meine öffentliche Peinigung, so wie ich es mit dem armen Christian getan habe. Christian solle mich dringend anzeigen. Andere werfen mir Witzediebstahl vor.

Wieder andere sagen, ich wolle nur Aufmerksamkeit erhaschen und habe alles geplant, schliesslich „ist dem sein Vater der eine von Badesalz“. Dass sei der Promo-Move eines unbekannten, drittklassigen Rap-Arschlochs. Ein paar fordern sogar meinen Tod und / oder die Ausweisung ins Ausland. Gerade auf den Seiten, wo man eher ein intelligentes, reflektierendes Publikum erwartet, wiegt man sich in Hassparolen. Das Einzige, was noch fehlt, ist der obligatorische „Illuminaten“-Vorwurf.

Kurzum: Aus einer witzigen Anekdote auf Twitter wurde plötzlich ein Kampf um die Menschenwürde. Mücke, Elefant, Porzellanladen.

Rockstah selbst sieht durchaus die Ironie, die in dieser Episode steckt: „Es ist verrückt, wie eine Figur, die man sich aus Langeweile im Zug ausgedacht hat, plötzlich mit steigender Bekanntheit zum Leben erweckt wird. Irgendwo rennt bestimmt auch ein echter Harry Potter durch die Winkelgasse und will die Rowling verklagen.“ 

Sein Fazit fällt dennoch ernst aus: „Bevor ich allerdings hinterher stürze und mir den Fuss breche, wollte ich euch nur sagen: War nur Spaß. Allerdings ist es sehr bedenklich, dass niemand von euch, vor allem nicht die selbsternannte intellektuelle Garde und die politisch Engagierten sich mit Verstand dem Thema gewidmet haben, sondern lediglich in einer Aneinanderreihung von Klugscheißereien, Menschenrechtler-Hasspredigten und rechtlichen Forderungen Masturbation betreiben mussten. Verrückt und ein bisschen traurig.“ Nagel, Kopf und so…