Talib Kweli: Das Illuminati-Gerede ist nur Ablenkung

Die Obsession, die viele Rapper in Bezug auf angebliche Verschwörungen und vermeintliche Geheimbünde pflegen, ist auffällig – nicht nur in Deutschland, auch in den US of A. Talib Kweli, der einen oder anderen Verschwörungstheorie keineswegs abgeneigt, hat nun in einem Interview klargestellt, dass er das Gerede über Illuminati für eine Ablenkung von echten Problemen hält.

Er habe früher sehr viele Bücher über die Illuminaten gelesen und dabei ziemlich schnell festgestellt, dass man nicht einfach alles glauben dürfe. „Wenn du nicht die Geschichte und den Hintergrund des jeweiligen Autors kennst, dann weißt du gar nicht, was zum Teufel du da liest„, erklärte Talib auf VladTV.

Wichtig sei es, zu überprüfen, aus welchem Umfeld diejenigen stammten, die etwas behaupteten. Ganz viel von dem Illuminati– oder auch Anti-Illuminati-Zeug kommt von rechtskonservativen und christlichen Think Tanks. Solchen wie der John Birch Society (eine rechtsradikale amerikanische Organisation, die viele heute beliebte Verschwörungstheorien bereits in den 50er Jahren entwickelte – Anm. d. Red.), die dachten, sie müssten die Freimaurer dämonisieren. Also, das ist alles religiöser Kram.

Es gebe ganz reale Bedrohungen wie den Internationalen Währungsfond, die Weltbank oder einfach reiche Familien, die sich zu ihrem eigenen Nutzen zusammentäten. Das alles habe schlimme Auswirkungen für Millionen Menschen. „Aber wenn man dem Ganzen so einen gruseligen „Uh, mysteriöse Geheimgesellschaft“-Touch gibt, dann lenkt man nur davon ab, wie ernst diese Probleme wirklich sind„, so Talib.