Interview mit MC Digital F und DJ Monoton K

rap.de: Bei dir kann man ja auch viel zwischen den Zeilen lesen.

MC Digital F: Ja, genau, das soll man auch. Man soll zwischen den Zeilen lesen, da steht schon eine ganze Menge Statement drin. Das ist eben auch lyrisch. Ich muss auch noch sagen, dass Tronic T einer der krassesten Lyriker ist, den es gibt. Er hat auf dem Album einen ganz krassen Part. Viele haben ihn auch schon mit MC Basstard verglichen.

rap.de: Ja. Basstard bitet den auch ein bisschen.

MC Digital F: Ja, Basstards Album kam damals 2002, kurz nach unserem Ding. Ich glaube schon, dass er sich sehr von Tronic T hat inspirieren lassen. Ist ja auch völlig okay. Wir kommen alle aus derselben Stadt und jeder hat irgendwie von jedem etwas abgekupfert. Tronic T hat auf jeden Fall einen geilen Song mit mir gemacht, „Antons Kaos Theorie“.

rap.de: Musstet ihr euch den Mindstate von damals erst ein wenig zurückholen, für dieses Album? Oder war der immer da?

DJ Monoton K: Der war immer da, oder?

MC Digital F: Ja, der war eigentlich immer da. Dazu muss ich sagen, dass Monoton K eigentlich der Leitfaden der ganzen Sache ist, weil er ja mit den Produktionen für das Album angefangen hat. Die Songs, die basteln wir dann später gemeinsam, aber den Grundstein, den legt am Anfang erst mal Monoton K.

DJ Monoton K: Ich musste nicht viel machen, das ging bei mir eigentlich alles automatisch. Also, ich musste mir vorher nicht sagen, dass ich jetzt wieder den alten Sound machen muss.

rap.de: Vom Sound her lehnt sich das Album ja auch sehr an die Sachen von damals an.

DJ Monoton K: Ja, genau. Die Sachen sind ja teilweise auch wieder ganz schön alt. Wir haben ja, wie gesagt, schon 2007 wieder damit angefangen.

rap.de: Denkt ihr, dass ihr mit dem ersten Album auch etwas gestartet habt, worauf viele Leute aufgebaut haben. Vom Sound her, aber auch von der Ästethik?

DJ Monoton K: Ich glaube nicht. Ich wüsste jetzt auch nicht, wen und was.

MC Digital F: Ich glaube auch nicht. (lacht) Wirklich gestartet haben, glaube ich, eher so die Leute von Bassboxxx, Royal Bunker, WestberlinMaskulin, das sind so die Leute, die auch wirklich etwas gestartet haben. Taktloss, Savas, Sido, die Sekte, Frauenarzt, Basstard, Bogy, DJ Korx und so. Oder auch Orgasmus. Das sind alles die Leute, die Ende der 90er eine Art Grundstein gelegt haben und ich glaube auch, dass diese Leute schon etwas bewegt haben.

rap.de: Haben die euch auch damals bei dem ersten Teil beeinflusst?

MC Digital F: Wir haben unser erstes Album damals sogar bei Bassboxxx im Studio aufgenommen. Also, beeinflusst haben sie uns nicht. Aber was ja keiner weiß, ist, dass wir wohl eher die beeinflusst haben. (lacht) Das werden die natürlich niemals zugeben. Normal, sind halt alles Egos. Aber die waren die ganze Zeit drauf und dran eine CD zu releasen und die wollten die ganze Zeit von Kassetten auf CDs umschwenken. Da sind wir denen dann knallhart zuvor gekommen. Dann waren die, glaube ich, auch ein bisschen angepisst und ich denke, das haben die bis heute nicht wirklich verkraftet. Naja, was soll man machen.

rap.de: Jetzt kommt die wahre Geschichte ans Licht.

MC Digital F: Ja, eben. (lacht) Ganz ehrlich. Die haben auch ihre Chancen gehabt. Frauenarzt hat in der Zeit schon vier oder fünf Kassetten rausgehauen, Orgi und Basstard auch. Und kaum hatten wir eine CD rausgebracht, fingen die dann auch direkt damit an. Dann kam direkt eine Basstard-CD und was weiß ich noch alles. Da kam dann echt eine CD nach der anderen. Lächerlich. (lacht) Aber wie gesagt, man muss sie trotzdem alle respektieren. Sie haben etwas bewegt, aber allen voran war es Taktloss.