Interview mit Iggy Azalea

rap.de: Und wie hast du es geschafft zu überleben? Ohne Visum kannst du ja nicht legal arbeiten.

Iggy Azalea: Ja, das stimmt. Ich hatte allerdings eine spezielle Hair-Company mit einem Freund zusammen gegründet. Man kann zwar nicht angestellt sein, man kann allerdings ein sogenannter ausländischer Investor sein.

rap.de: Du warst also zum Ausnutzen bestimmter Gesetzeslücken verdammt?

Iggy Azalea: Genau. Wir hatten wie gesagt dieses Haar-Ding am laufen. Da war ich sozusagen der Investor.

rap.de: Ihr habt also Haare importiert? Klingt sehr eigenartig und auch ein wenig ekelhaft. Woher habt ihr denn die Haare importiert? Aus indischen Klöstern?

Iggy Azalea: (lacht) Ja. Klingt tatsächlich sehr komisch alles, aber so haben wir das gemacht. Aus den Haaren haben wir dann Extensions und Brades und so geflochten und die dann hauptsächlich in den Südstaaten verkauft.

rap.de: Vor deiner Rapkarriere musstest du also erstmal strugglen. Gab es denn ein konkretes Ereignis, bei dem du dachtest: Okay, jetzt geht es los. Jetzt kommt der Stein ins Rollen?

Iggy Azalea: Definitiv. Das war, als (Celebrity-Blogger – Anm. d. Verf.) Perez Hilton mein Video zu “Pussy“ auf seinem Blog vorgestellt hat. Das Video hat dann an die 80.000 Klicks an einem Tag bekommen. Da war mir dann klar: Okay, es bewegt sich etwas.. So viele Menschen haben es gehasst, allerdings gab es auch extrem viel positive Resonanz. Ich fand das an sich auch super so. Denn ich wollte polarisieren. Irgendwo in der Mitte herumzudümpeln war nie mein Ding. Das finde ich langweilig. Auf jeden Fall saß ich an dem Abend dieses Tages mit meinem besten Freund und einem Kaffee in meiner Küche. Wir haben uns nur angesehen. Ich wusste gar nicht wirklich, ob ich lachen oder weinen sollte, weil das alles so überwältigend für mich war.

rap.de: Und für was hast du dich entschieden?

Iggy Azalea: (lacht) Ich habe mich dann fürs Lachen entschieden. Ich konnte allerdings sicher eine Woche danach noch nicht vernünftig schlafen. Ich musste einfach ständig daran denken, dass es jetzt wirklich passiert. Ich habe mich einfach auf eine Art vollkommen hilflos gefühlt, weil ich ja die komplette Kontrolle quasi verloren hatte. Das Video ist draußen und der Schneeballeffekt greift. Ich musste ja nichts mehr machen…