Interview mit Rako

rap.de: Und willst du das jetzt weitermachen?

Rako: Nee, ich werde bestimmt irgendwann noch einen vernünftigen Beruf lernen. Man weiß ja nie. Ein Panzer aus dem 2. Weltkrieg würde ja heute auch nicht mehr eingesetzt werden, von daher denke ich schon: wenn man älter wird sollte man sich Gedanken machen, das man wohl irgendwann irgendwie normal arbeiten muss….auch wenn man darauf keinen Bock hat. Realistisch sollte man schon bleiben…

rap.de: Was willst du mit deinem neuen Album “Biomechanisch“ ausdrücken und rüberbringen?

Rako: Früher hatte ich eben eher dieses Storytelling-Ding mit viel Emotionen, viele Geschichten erzählt, so was. Und dann kam eben dieses Battle-Gangster-Party-Ding. Und das ist jetzt sozusagen für mich nochmal ein Punkt, wo ich jetzt nicht unbedingt auf Null stelle, aber eben probiere, daran anzuknüpfen. Weil viele Leute im Untergrund sagen ja auch zu mir, das Album wäre ein Meilenstein gewesen. Also wie gesagt, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich das Album einfach „Mentaler Kriegszustand II“ genannt. Das ist dann eben nicht mehr in Frage gekommen, weil es dann am Schluss eben doch etwas komplett anderes war. Man kann unterm Strich sagen, dass das Album für mich einen guten Abschluss dieser Findungsphase dargestellt hat und ich ab jetzt sagen kann: So, hier hat sich der Kreis geschlossen. Jetzt geht’s weiter. Ich hatte mich in den letzten Jahren einfach extrem ausprobiert… einfach ins Studio gegangen, Beats genommen, Texte geschrieben, Faxen gemacht. Einfach rumgespielt. Das hat mir viel Spaß gemacht, aber im Nachhinein kann ich schon sagen, dass das jetzt sicher mein bestes Album ist.

rap.de: Erhoffst du dir denn einen Push durch das Signing bei Hirntot? Denkst du, dass dieser Schritt deine Fanbase noch mal vergrößern wird können?

Rako: Erhoffen tu ich mir eigentlich gar nix. Ich mache mir da keinen Kopf á la: Oh, ich muss jetzt so und so viele neue Leute erreichen. Mir ist es im Endeffekt einfach egal… Ich bin einfach der Meinung, dass ich gute Leute und ein gutes Camp um mich herum habe, mit denen ich im Großen und Ganzen die selben Interessen und einen ähnlichen Musikgeschmack teile. Wir wollen einfach auf das selbe hinaus. Provokante Musik machen zu können, auf die man selber Bock hat. Ich bin jetzt nicht mit dem Gedanken an die Sache herangegangen, das ich jetzt unbedingt hier oder dort signen muss, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Aber klar, die Fanbase von Hirntot ist schon riesig. Klar sind dadurch noch mal einige Leute dazugekommen! Aber auch diese Leute muss man ja erst mal für sich gewinnen. Es ist nie leicht, die Leute mit dem, was man macht, sofort zu überzeugen. Mittlerweile kann man schon sagen, das sich das alles gut akklimatisiert hat. Fans sind halt manchmal sensibel und brauchen eine kurze Zeit, um sich an einen neuen Act zu gewöhnen.