Interview mit Machine Gun Kelly

rap.de: Was ich mich bei einem Blick auf deine Arme frage: Warum hast du eigentlich so unfassbar viele Tattoos?

MGK: Weil ich meine Mutter hasse. Nein, aber es ist einfach eine Art mich auszudrücken. Mittlerweile haben Tattoos ja schon einen negativen Beigeschmack, sind sogar irgendwie kitschig, weil einfach jeder Idiot welche hat…

rap.de: Hat jedes einzelne Tattoo eine Bedeutung?

MGK: Ja klar, ich kann dir auch das Wichtigste zeigen und dir die Bedeutung erklären (zieht sein T-Shirt aus). Hier steht “Sex, Drugs & Rock’n’Roll“. Sex – love to have it, drugs – love to have ‘em, Rock’n’Roll – love to listen. Das ist doch mal eine Geschichte direkt auf meinem Bauch. Mein erstes habe ich mir übrigens mit 14 stechen lassen… für meine Großmutter, die am Valentinstag gestorben ist. Das ist eine blöde, traurige Geschichte, ich überlege mir jedes Mal, wenn mich irgendeiner danach fragt, ob ich jetzt wirklich den Moment mit dieser Emo-Story ruinieren soll… (lacht)

rap.de: Dann wechseln wir doch einfach das Thema. Du hast schon ein paar Mal bei Wrestling-Shows performt. Bist du ein Wrestling Fan?

MGK: Also ich bin jetzt sicher kein großer Wrestling-Fan, ich habe auch keinen Lieblingswrestler. Aber es stimmt, dass ich schon ein paar Mal bei solchen Shows performt habe. Ich bin zum Beispiel bei Wrestlemania vor 85.000 Leuten aufgetreten, das war schon krass.

rap.de: Warum hast du dich eigentlich nach dem amerikanischen Gangster George F. Barnes JR. benannt? (auch bekannt als George „Machine Gun“ Kelly Burnes, war ein US-amerikanischer Krimineller in der Prohibitionszeit – Anmerkung der Redaktion)

MGK: Weil ich Motherfucker erschieße, genau wie er. Ich bin halt ein echter Gangster, wie 50 Cent. (rappt ein paar Zeilen von 50 Cent) Nein, im Ernst, ich mache das natürlich mit meiner Art zu rappen… ich rappe so schnell wie eine Pistole schießt. (rappt ein paar Zeilen sehr schnell) Den anderen Machine Gun Kelly  kenne ich gar nicht, scheiß auf den, der ist eine Pussy. Der einzige MGK, den man kennen muss, bin ich. Ich hab den Namen jedenfalls sicher nicht genommen, um ihm zu gedenken oder ihn in irgendeiner Art zu ehren.

rap.de: Dröhnst du dich vor Konzerten immer zu?

MGK: Nein, ich rauche gar nicht. Eigentlich baue ich die ganzen Joints gerade nur für meine Crew. Und natürlich für dich. Hit this shit, smoke that shit, girl!

rap.de: Warum kommst du denn eigentlich jetzt schon, noch bevor dein Album draußen ist, für Konzerte nach Europa?

MGK: Unsere ersten Shows in den USA waren auch in kleinem Rahmen, so beginnt es halt. Man fragt sich die ganze Zeit, ob überhaupt Leute zu deinen Shows kommen werden und wie viele… Aber ich liebe solche kleinen Shows. In dieser Untergrund-Szene kann man sich was aufbauen. Und die Leute, die jetzt zu meinen Shows kommen, waren von Anfang an dabei. Wir kommen also her und treten auch vor 50 Leuten auf, es hat was Persönliches und Schönes. Ich kann meinen Fans in die Augen schauen, kann ihnen die Hand geben, Fotos mit ihnen machen. So was geht nicht vor 3.000 Leuten… Und die Leute, die kommen, verdienen eine tolle Show. Die gebe ich immer, egal vor wie vielen Leuten. Die sollten nicht Jahre warten um ihren Lieblingskünstler zu sehen. Ich komme also schon jetzt her und nicht erst, wenn ich richtig groß bin.

rap.de: Willst du also noch öfter nach Europa kommen?

MGK: Ja klar, auf jeden Fall. Das ist erst der Anfang und meine erste Europa-Runde. Ich werde zurückkommen und die Scheiße richtig rocken.

rap.de: Willst du denn deinen deutschen Fans noch was sagen?

MGK: Yes, I wanna say: Sprechen sie Deutsch, motherfucker, I wanna say: Lace the fuck up! Wenn ihr Fans von Untergrund Musik seid und die Motherfucker unterstützen wollt, die am Anfang nichts hatten oder nur ein bisschen was hatten und daraus irgendwas Kreatives erschaffen haben, dann unterstützt die! Die meisten verstehen mich ja wahrscheinlich gar nicht, cause you speak deutsch (lacht)… Ich will außerdem noch was zu meinen ganzen Hatern sagen: Ihr könnt euch gegenseitig einen lutschen, interessiert mich eh nicht… Und ich will noch sagen, dass ich hier die Reporter stoned mache… Ach ja, und einen schönen Gruß an meinen Dad, weil er hier geboren wurde.