Producer’s Mind: Bennett On

Bennett On agiert seit Jahren mehr oder weniger im Hintergrund des Games, scheut Kameras und macht einfach Musik. Auf diese Art und Weise konnte sich der Produzent bereits eine ansehnliche Diskografie anhäufen: Lance Butters‚ „selfish“ und „Futureshit“ EPs-, sowie dessen Album „Blaow“ produzierte der Meppener in Eigenregie. Zusammen mit Peet bildet er das Produzenten Duo We Do Drums, das unter anderem die 3Plusss EP „Auf der Stelle“ komplett produzierte. Im April erschien nun die Instrumental LP „Shapes&Symbols„, die das Branding „der Produzent von…“ vergessen macht. Für Producer’s Mind erzählt Bennett On detailliert über die Arbeit an drei Songs der Platte.

Bennett On:

In der Zeit wo ich an „Shapes&Symbols“ gearbeitet habe, inspirierte mich vielerlei Musik: diverse Produzenten und Beatstuff aus der UK, verschiedene Bands und Songs aus den Achtzigern, insbesondere Genesis. Ich habe seit langem auch wieder das The Streets-Album „Original Pirate Material“ rausgekramt. Über einen Zeitraum von etwa neun Monaten sind letztendlich die meisten Beats für „Shapes&Symbols“ entstanden. Hier ein paar kleine Einblicke in meine Arbeitsweise:

Geographic Shapes feat. Bele Peet

Bele schickte mir eines Tages die (mit dem Iphone recordeten) Vocals zu „Geographic Shapes“ als Acapella. Mir haben die Vocals so gut gefallen, dass ich diese direkt genommen und in den NN19 Sampler von Reason gepackt habe. Danach habe ich die BPM festgelegt und ein paar Rhodes-Akkorde und Drums eingespielt. Die Pre-Version des Songs habe ich dann Peet gezeigt, der daraufhin gerne die Spuren haben und daran rumwerkeln wollte. Peet hatte dann mit einem selbst programmierten Synth eine geänderte Akkord-Folge eingespielt und mir die Spuren wieder zurückgeschickt. Fand ich dope. Im Hook-Part habe ich dann wieder Akkorde eingespielt, zerhackt, dupliziert und neue Drums eingespielt. Wir haben immer wieder Instrumente und percussive Elemente eingespielt und uns hin und her geschickt. So hat sich der Song nach und nach entwickelt und geformt. Bele und Peet haben einen großen Beitrag zum Song geliefert. Kleine Anekdote: Die Song Lyrics entstammen einer Standard .txt-Datei vom Windows System.

Black Motor

Für gewöhnlich starte ich immer mit einem Drumset, dass ich am Midi-Keyboard einspiele. Wie auch bei diesem Beat. Danach habe ich mit dem Thor Synth von Reason und dem Arpeggiator die Akkordfolge eingespielt. Ich habe dann nach Vocals gesucht und aus einem Song dann Vocals in 100 kleine Stücke zerhackt, in den Dr.Rex Loop Player geworfen und die einzelnen Vocal-Stücke als Sample mit dem Midi Keyboard gechopped. Den Basslauf habe ich dann zum Schluss eingespielt, ebenso wie den abrupten Beatswitch.

GLOW

Hier hatte ich zu Beginn den Synthbass eingespielt und danach erst die Drums eingespielt. Es folgten Melodie für Part und Hook. Die Soundauswahl hat bei „GLOW“ im Verhältnis zum Produktionsprozess wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen. Besonders bei der Drumauswahl. Das Grundgerüst an sich war relativ schnell fertig. Erst eine Woche später habe ich die Grundskizze weiter ausgebaut und ausproduziert. „GLOW“ war zudem einer der ersten Beats, der für die „Shapes&Symbols“-Platte entstanden ist.