Interview mit Action Bronson

rap.de: Du hast Humor gerade deutlich betont. Du kommst in Interviews oftmals rüber wie ein fröhlicher Kerl, der gerne lacht und öfter den ein oder anderen Witz loslässt. Wie hoch ist der Stellenwert, den Humor in deinem Leben einnimmt und wie äußert sich das in deinem Alltag?

Action Bronson: Ja, Mann! Humor ist alles. Ein ernstes Leben ohne albern sein zu dürfen, wäre absolut nichts für mich. Ich lache sehr gerne und sehr viel. Ich umgebe mich auch deutlich lieber mit Menschen, die witzig drauf sind….siehe Alchemist. Ich kuck viel Cartoons, Comedy generell…. yeah. Humor ist mit das Wichtigste.

rap.de: Kommen wir nochmal zu einer musikalischen Frage. Der Großteil der Produktion, über die du rappst, basiert auf Samples. Wie schaut das bei dir aus mit dem Sammeln von Schallplatten?

Action Bronson: Ich hatte Glück. Meine Mutter hat mir ihre komplette Sammlung vermacht. Ich habe zwar momentan witzigerweise keinen Plattenspieler zu Hause, aber klar, Platten sind massig vorhanden. Die bedeuten mir auch eine Menge.

rap.de: Nimmst du denn hin und wieder Platten aus deinem eigenen Fundus, von denen du weist das etwas Gutes drauf ist, um sie dann deinen Produzenten-Freunden zu geben?

Action Bronson: Klar. (zeigt in die hinterste Ecke des Raumes, in der sein Kumpel Platz genommen hat) Ich habe erst kürzlich einen Stapel mit gutem Stuff an meinen Freund Tommy Mas hier weitergegeben. Ich mache so etwas gerne. Das bringt nochmal eine persönlichere Note in die ganze Geschichte mit hinein.

rap.de: Wie erlebst du, dass Platten für die sich an sich keiner interessiert, auf ebay plötzlich eine zehnfache Wertsteigerung erfahren, nachdem sie für Action Bronson-Beats gesampled wurden?

Action Bronson: Ist das so? Da kann ich nicht viel zu sagen, weil ich nicht wirklich aktiv bin in diesem Digging-Game. Da habe ich eine Menge Kumpels, die dazu sicher mehr sagen könnten. Ich finde es auf jeden Fall lustig. Schade, dass die Künstler heute nichts mehr davon haben, aber hey. It is what it is.

rap.de: Es ist kein Geheimnis: Essen und Kochen sind deine großen Leidenschaften. Wie kam es dazu, das du im Staffel-Finale von „No Reservations“ einen Gastauftritt feiern konntest?

Action Bronson: (lacht). Wow, solide Recherche. Ja, das war ’ne witzige Geschichte in einer solchen Show dabei zu sein. Die haben mich einfach gefragt, ob ich Bock habe, und ich habe natürlich zugesagt. Klar, warum auch nicht? Wie man sieht: Ich liebe Essen.

rap.de: Und wie war das so mit Anthony Bourdain zu arbeiten? Ist er im echten Leben auch so ein lockerer Typ wie im Fernsehen?

Action Bronson: Dazu kann ich leider nichts sagen… Ich hatte ihn persönlich gar nicht getroffen. Ich gehe aber davon aus (grinst).

rap.de: Es ist nicht jeder so talentiert in der Küche wie du. Was für einen Rat würdest du jemandem geben, der es liebt zu essen aber hasst zu kochen?

Action Bronson: Ach, man muss meiner Meinung nach nicht unbedingt kochen können, um sich gut und lecker zu ernähren. Man sollte einfach die Augen offen halten. Es gibt überall gute Spots an denen man extrem lecker essen kann. Kann natürlich ins Geld gehen… ’nen Arsch voll Kohle verdienen, das wäre mein bester Tipp. Gelächter).