Interview mit Mach One

Mach One ist zurück! Nach sieben Jahren erscheint am 31. August endlich der zweite Teil der Meisterstück-Trilogie. Wir haben den gutgelaunten Kreuzberger Meister zusammen mit seiner besseren Hälfte und dem zweiten Teil des „Projekts Mach One“ Mo in Berlin-Kreuzberg besucht und mit ihm über seine neue Platte, Drogen, die Beziehung zu seinen Fans und den Kreuzberger Kiez gesprochen.

rap.de: Seit dem ersten Teil von „Meisterstück“ sind sieben Jahre vergangen. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?

Mach One: Ich hab Grafikjobs gemacht, Leinwände gemalt, mit Orgi ein Album gemacht, mit Darn die „Freakshow“ recordet, für andere Leute produziert, hier und da mal ein paar Features abgeliefert – und ansonsten gelebt. So wie man halt so lebt als Mach.

rap.de: Das heißt, du hast dein Geld die letzten Jahre hauptsächlich mit Grafikprojekten und Auftragsarbeiten verdient?

Mach One: Genau. Eigentlich fast alles.

rap.de: Außerdem hast du einen Track namens „Fick dich Dicker“ rausgebracht – ein Promotrack für „Meisterstück 2“ oder eher eine Entschuldigung für die lange Wartezeit?

Mach One: Naja nö, als Entschuldigung nicht. Vielmehr ist der Track eine Anlehnung, daran, dass ich irgendwann mal gesagt hab „Ich hab „Meisterstück 2“ und 3 schon, bring sie aber erst raus, wenn ich bei jedem Fan verkackt hab.“ So eine Line habe ich irgendwann mal gebracht und daraus entstand im Prinzip der Track „Fick dich Dicker„. Ich rappe auf dem Track aus der Sicht des enttäuschten Fans und ich glaube, Akte rappt einfach aus seiner Sicht und Jassin macht im Prinzip die „Ich-weiß-garnicht-was-ihr-habt-Fans„-Sicht. Im Prinzip ist es keine Entschuldigung, vielmehr geb ich das wider, was ich im Extremfall schon alles gehört hab von Leuten, die zu mir gesagt haben „Nee sorry, der hat sich zu viel Zeit gelassen.“  

rap.de: Glaubst du, dass du viele Leute enttäuscht hast, weil es so lange gedauert hat?

Mach One: Nö. Weil spätestens, wenn die das Album hören, können die die Schnauze halten. Das Ding ist einfach ein geiles Album geworden.

rap.de: Taktlo$$ ist das einzige Feature auf dem Album. Warum eigentlich? Warum hast du dich dazu entschieden nur einen Gast mit auf die Platte zu nehmen?

Mo: Weil’s Taktlo$$ ist!.

Mach One: Genau, weil es Taktlo$$ ist. Ich hatte schon Bock mit anderen Leuten was zu machen, aber es gab dann Stimmen, sowohl im Freundeskreis als auch von Fans, die meinten, dass sie ein Mach-Album cool finden würden, auf dem gar kein Feature ist. Es gibt halt wirklich viele Mach-Freaks, denen es egal wäre, die hören sich sowieso nur meinen Part an. Ich sag nicht, dass das unfassbar viele sind, aber die gibt es. Und genau dieses Idee fand ich geil, einfach kein Feature zu machen. Zu Produktionszeiten sah es auch so aus als könnte ich das theoretisch schaffen, aber dann hatte ich Taktlo$$ schon gefragt, der hat auch schon zugesagt. Dann kam die Überlegung, dass es auch ein cooles Statement ist, nur Taktlo$$ zu featuren. Er hat sich gefreut, ich hab mich gefreut, geiler Track geworden. Alle sind glücklich.

rap.de: Du hast auch einen Track mit dem Titel „Dis ist der Lifestyle“. Was ist denn für dich momentan der Lifestyle? Zumindest früher hattest du ja einen extrem ungesunden Lebenswandel…

Mach One: Ja, ich muss sagen in den letzten Jahren hat es sich ziemlich deutlich in die Richtung entwickelt, die ich auf dem Track auch beschreibe. Der Freundeskreis hat sich ausgedünnt bzw. man hat wirklich nur noch gute und wichtige Leute um sich, weil man sonst nur Zeit verschwendet, mit scheiß Menschen. Es gibt ganz klar Leute, auf die habe ich gar keinen Bock mehr. Sowohl im privaten, wie auch im beruflichen Bereich. Mein Lifestyle ist einfach: Hab eine gute Zeit. Um was anderes geht es ja in dem Track auch nicht, Spaß haben mit guten Leute, eine gute Zeit verbringen, gute Drogen… DROGEN STREICHEN! Wir nehmen keine Drogen.

Mo: Drogen sind scheiße. Letztlich ist der Track auch so eine Momentaufnahme von einer  Zeit, wo das was wir im Song beschreiben alles gemacht wurde,und zwar genau mit besagten Freunden. Es geht darum einfach eine richtig geile Zeit zu haben und genau, wenn man dieses Gefühl hat, lässt sich auch ganz schnell mal so ein Track  aufschreiben und einfangen. Von daher spiegelt es so den Zeitgeist.