Blokkmonsta – Hinter der Maske

Ein Besuch von Blokkmonsta in der rap.de-Redaktion – da kann einem Redakteur schon mal kurz etwas mulmig in der Magengegend werden. Schließlich endete so etwas auch schon mal mit einem platzierten Uppercut. Doch dieses Mal bleibt die Begegnung friedlich. Spontan beschließt man, in einem nahegelegenen ägyptischen Shisha-Café zu speisen. rap.de-Chefredakteur Oliver Marquart will euphorisch gleich zwei Vorspeisenplatten ordern, lässt sich aber mit vereinten Kräften vom Kellner und Blokk überzeugen, dass eine für vier Personen locker ausreicht. Das Essen mundet, die Shishas dampfen und das Gespräch über Blokks Zeit in der U-Haft, sein neues Album "Doom Rap", die Hirntot-DVD, die Hirntot-Fans, die Grenze zwischen Realität und Kunst und andere wichtige und weniger wichtige Dinge des Lebens kann beginnen.

rap.de: Dein Stammladen hier?

Blokkmonsta: Was heißt Stammladen? Hier geht man ab und zu hin, wenn man gutes Essen und Shisha rauchen will. Ein guter Mix. Man kann gemütlich sitzen, so wie wir jetzt hier. Rako, Phil, Marquart und dieser Blokkmonsta.

rap.de: Wo ist der? Trägt der nicht immer so eine Maske?

Blokkmonsta: Ich weiß nicht, ich erkenne ihn nicht ohne seine Maske (Gelächter).

rap.de: Das vereint dich ja mit einem anderen Rapper, dessen Musik sich von deiner stark unterscheidet.

Blokkmonsta: Ja?

rap.de: Ja, mit Cro.

Blokkmonsta: Boah. Dieses komische Lied, wa? "Easy". Das kenne ich nur aus dem Radio, wenn das kommt, mache ich es weg. Nix gegen das Lied, ich kenne den auch nicht, kann nichts über den sagen. Das Lied ist vielleicht sogar gut, aber die spielen es kaputt. Deswegen kann mans einfach nicht mehr hören. Musikalisch ist es auch nicht so mein Fall. Als ich es das erste Mal gehört habe, dachte ich, dass könnte auch von Savas sein. Okay, wenn man richtig hinhört, peilt man es, dass er es nicht ist.

rap.de: Was hörst du denn so zur Zeit?

Blokkmonsta: (überlegt) Zur Zeit habe ich wenig Zeit, Musik zu hören, ich mache viel selber. Aber auf jeden Fall Doomsday, Pastor Troy sowieso – den höre ich am meisten.

rap.de: Deutsche Musik gar nicht?

Blokkmonsta: Gar nicht.

rap.de: Nicht mal eure eigene Musik, den Hirntot-Stuff?

Blokkmonsta: Den höre ich ja sowieso, wenn ich ihn abmische. Alles geht ja am Ende durch meine Hände, das heißt, ich höre das schon rauf und runter. Nach dem Abmischen hörst du es eine Weile erst mal nicht mehr, weil du lange genug drangesessen hast. Paar Monate später hörst du vielleicht noch mal rein und denkst, ist richtig gut geworden. Hammer. Die Videos hört man noch öfter, weil man sich die Bilder, die Vortex gemacht hat, tausendmal anguckt, aber sonst…

rap.de: Apropos Vortex: Eure DVD ist gerade in Arbeit. Was kann man von der denn so erwarten?

Blokkmonsta: Wir haben alle Sachen von damals immer schon mit Videokamera begleitet. Die ersten Making Ofs von Fotoshootings von Alben und so. Wir haben aber nie irgendwelches Videomaterial rausgebracht. Deswegen haben wir gesagt, okay, machen wir eine DVD, auf der von 2005 bis jetzt Videomaterial drauf ist, das nicht verwendet wurde. Auch wenn wir privat unterwegs waren, haben wir viel gefilmt. Vortex schneidet das Ganze gerade, er ist jetzt bei 40 Minuten. Am Ende sollen es 60 bis 80 Minuten werden, plus die ganzen Musikvideos, die wir haben, in guter Qualität. Wird sehr interessant. Die Leute denken, da müssen irgendwelche kranken Sachen kommen, wie wir irgendwelche Tiere quälen oder keine Ahnung, was die sich vorstellen. Aber das ist auf jeden Fall anders.