Homezone #3: Ein Vormittag mit Gerard an der Spree

Durch die Reihe an V-Logs auf deinem Youtube-Kanal und die vielen Instagram-Storys hast du deine Fans schon seit weit mehr als einem Jahr an den verschiedenen Prozessen, allen Stadien und vielen Meilensteinen der Album-Entstehung von „AAA“ teilhaben lassen … Hat dich das als Künstler nicht auch unter Druck gesetzt, dass man dir quasi die ganze Zeit auf die Finger schauen konnte?

Auch wenn das egoistischer klingt, als es gemeint ist: Ich denke dabei gar nicht so zwanghaft an die Hörer, sondern lasse meine Musik zuallererst aus meinem Bauchgefühl heraus entstehen. Das ist am Ende bestimmt auch besser so, weil die Ergebnisse dann halt einfach authentischer sind. Im Übrigen finde ich es auch ganz geil, sich da selbst ein bisschen unter Druck zu setzen, indem man sich bewusst macht, dass es Leute gibt, die Erwartungen haben.

Ich fand es auch ganz spannend, dass die Promophase der Platte damit ja gewissermaßen schon mit ihrer Grundsteinlegung begonnen hat und man alle Arbeitsschritte jetzt im Nachhinein so exakt nachvollziehen kann …

Ja, genau! Zum Beispiel habe ich damals eine Instagram-Story gepostet, als ich auf einer der Reisen im LAX, dem Flughafen von Los Angeles war … Auf dem Album gibt‘s jetzt einen Song Namens „Wolken aus Gold“ zu hören, der auf genau diese Situation Bezug nimmt und meine Gedanken aus meinen Momenten an diesem Ort beschreibt. Meine Fans können nun im Nachhinein diese Parallele sehen, das ist doch irgendwie eine coole Vorstellung!

„AAA“ wirkt auf mich aus vielen Gründen wie die Rückkehr zum „Blausicht“-Gerard. Unter anderem, weil du dich, nachdem du den inhaltlichen Fokus auf „Neue Welt“ stark auf Leidenschaft, Bewegungen und Utopien gesetzt hattest, diesmal wieder mehr mit Gefühlswelten, Begegnungen und Ups und Downs in, zumindest interpretiere ich das so, Liebesbeziehungen auseinandersetzt …

Ja, in „AAA“ steckt mehr „Blausicht“ als „Neue Welt“. Hier ist allerdings wichtig festzuhalten, dass nicht alles, was ich in den Songs beschreibe, zwingend in den drei letzten Jahren passiert sein muss: Teilweise versetze ich mich auch in den State of Mind vergangener Zeiten und versuche, aus damaligen Perspektiven zu schreiben. Sowas ist auf „AAA“ mehrmals passiert …

Diese eben erwähnte Beziehung begleitet einen wie auf „Blausicht“ über das Album hinweg, entsteht und beginnt am Anfang euphorisch und geht im Laufe des Albums, gepaart mit zunehmender Skepsis immer mehr in die Brüche. Was einem erst spät auffällt ist, dass die kritischen Songs überwiegen. Oder?

Tja, so ist das Leben (lacht).