Interview mit Die Kraszesten: Ganz unkomplizierten Spaß miteinander haben

Im Vergleich zu anderen BoomBap-Interpretationen im Deutschrap, fällt vor allem euer außergewöhnlicher Flow auf. Was ist für euch wichtiger: Krasse Reimpattern oder ein markanter Flow?

Alexander: Ich würde das einfach mit Gefühl beantworten, es muss sich einfach richtig anfühlen.

Marcus: Im Schreibprozess rappt man sich die Sachen ja auch gegenseitig vor und wenn man dann merkt, „Oh krass, der Alex hat mal richtig ein‘ rausgehauen“, dann guck ich natürlich auch noch mal nach ’nem krasseren Pattern. Man will natürlich nicht abloosen. Da ist Alex auch besonders stark drin.

Alexander: Im abloosen? (lacht)

Marcus: (lacht) Nee, im verrückte Pattern schreiben oder sich mal anders auszudrücken und trotzdem auf den Punkt zu kommen.

Bei Track „19“, dem siebten auf der Platte, finde ich sehr cool, dass man noch das Ende der Aufnahme mithört, wie alle jubeln, nach dem das Pattern durchgerappt wurde. Scheint ein sehr harmonischer Vibe bei den Aufnahmen zu sein.

Marcus: Ja, ich erinnere mich genau daran, wie du (Alex) aus der Kabine kamst, da war Mase auch noch mit im Studio und wir fanden die Aufnahme alle genau so gut und haben es einfach drin gelassen. Fanden wir lustig und authentisch, wir lachen halt einfach gerne mal.

Alexander: Ja, das kann ich nicht weiter ausführen. Ich koche gerade Spaghetti, Sorry.

Marcus: Was für ’ne Soße?

Alexander: ’ne Bolo.

Marcus: Geil, hatte ich vorgestern.

Könnt ihr von euch gegenseitig die Lieblingslines auf dem Album nennen?

Marcus: Auf dem einen Track „2257“, der so um das Leben und tote Homies geht, da ist der ganze Part richtig bombe.

Alexander: Ja, da hast du aber auch ’nen krassen Part abgeliefert. Ansonsten der ganze „Circa2“-Part, den rappe ich auch immer live mit, wenn Marcus nicht dabei ist.

Ich  finde die „Wenn Erholung ein Produkt der Arbeit ist, ist dein Leben scheiße“ Zeile sehr cool und herausstechend. Inwiefern müsst ihr euch von eurem Alltag erholen, oder seid ihr zufrieden und das ist mehr so eine Phrase, die auf viele andere zutrifft?

Alexander: Ich kann mich nicht beschweren, habe aber auch nicht so den richtigen Künstlerlifestyle.

Marcus: Ich lebe mehr oder weniger von der Musik, mehr schlecht als recht, aber auch nur, weil ich so viel produziere. Nur mit rappen würde das nicht klappen. Bisschen mehr wäre natürlich schön, aber unabhängig zu sein, ist ein sehr geiles Gefühl. Wenn man 12 Jahre vom Flaschenpfand der Homies gelebt hat, fühlt sich das richtig und gut an. Wir haben keine Gründe zu klagen.

Alexander: Ich muss sagen, die Line ist angelehnt an ein Zitat eines koreanischen Philosophen , der hat das mal ganz plump gesagt und mir ist das lange im Kopf geblieben. Ist schon ’ne sehr starke Aussage.

 

Der Fressflashttrack „128“, samt großartigen Video, verleitet mich zur letzten Frage, was ist denn euer favorisierter Snack ?

Marcus: Puh, das hängt immer vom Paff ab, aber alles mit Käsesoße, Nachos oder so finde ich richtig geil.

Alexander: Ich geh momentan voll auf Quesadillas ab. Mit Pulledpork, Käse und Zwiebeln – der Wahnsinn. Und von Ben & Jerrys gibt’s so ein Erdnuss Eis, das ist auch pervers.

Marcus: Ja, das ist wirklich krass. Gestern Abend hatte ich auch im Studio einen großen Obstsalat und einen ganzen Eimer Chicken Wings, war auch richtig geil.

Klingt sehr gut. Jungs, wenn ihr noch was loswerden wollt, dann jetzt!

Alexander: Ich grüße meinen Homey Pierre Sonality.

Marcus: Und ich grüße Alex, den schönsten Mann, auch im virtuellen Raum. Und vielen Dank für’s Interview und wir wollen es lobend hervorheben, dass du dich so gut mit dem Album auseinandergesetzt hast.

Selbstverständlich, ich habe zu danken. Und guten Appetit!