Adel verpflichtet – und rappt

Das stolze Vorzeigen von teuren Statussymbolen, selbstherrliches Protzen mit Wohlstand und dessen Annehmlichkeiten, kurzum Angeberei ist und war schon immer ein fester Bestandteil im Rap.

In letzter Zeit allerdings war der Trend zu materialistischen Tönen zumindest in Deutschland rückläufig. Immer mehr Rapper betonen wieder ihre bedingungslose Liebe zum Spiel und zur Kunst und sehen in Rap – realistischerweise – keine Möglichkeit mehr, schnell und mühelos reich zu werden.

Besonders schnell und mühelos reich hingegen wurde die Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis – nämlich qua Geburt. Die bajuwarische Adelige war in der Vergangenheit bereits mit unüberlegten, undifferenzierten Aussagen vom Kaliber "In Afrika sterben die Leute, weil sie halt zu viel schnackseln" aufgefallen, die sich auch im Lebenslauf eines Rappers gut machen könnten. Und tatsächlich: Seit einigen Tagen ist auf YouTube eine Art, naja, Rapvideo der Fürstin zu bewundern.

Der sogenannte "Schloss-Rap" der Hochwohlgeborenen soll "ganz spontan", in der Küche (selbstverständlich der Schlossküche!) mit dem Laptop entstanden sein. Thema des, äh, Songs ist die fürstliche Residenz der Gräfin, die sie in wohlfeilen Worten beschreibt. Tja, da sehen selbst die erfolgreichsten Rapper Deutschlands alt dagegen aus. Ein Schloss mit prunkvollen Sälen – dafür hat's bislang noch bei keinem gereicht. Und eine Kutsche ist ja irgendwie schon ein bisschen geiler als immer nur die ollen Mercedese und BMWs, oder?