Rap gegen Verdrängung

Rap und die Gentrefizierung – das ist ein Thema, nicht nur in Berlin, sondern gerade auch in Hamburg. Im Juni hatten wir von der KEEP YOUR HOOD HOOD-Initiative berichtet (siehe unsere News dazu), die sich gegen die ihrer Meinung nach zunehmende Verdrängung ärmerer Bewohner aus bestimmten Hamburger Bezirken wendet.

Nun gibt es in der Hansestadt neuen Ärger: Der Bezirkschef von Hamburg-Mitte, Markus Schreiber (SPD) hat einen 18.000 Euro teuren Stahlzaun errichten lassen, mit dem er die Obdachlosen daran hindern wollte, unter der Brücke am Bismarck-Denkmal zu schlafen. Zuvor hatte er bereits 100.000 Euro in Wackersteine investiert, die das gleiche Ziel verfolgten. Anscheinend sitzt in Hamburg der Geldbeutel ziemlich locker, wenn es darum geht, das subjektive Sicherheitsgefühl einiger Bürger zu erhöhen.

Laut Schreiber nämlich ist der Ort ein "Angstraum". Seine eigenen Mitarbeiter hätten sich nicht mehr dorthin getraut, nachdem es einen Mord und eine Vergewaltigung dort gegeben habe. Doch vielen in Hamburg ging die Maßnahme eindeutig zu weit. Selbst CDU-Landeschef Marcus Weinberg meinte in der Hamburger Morgenpost, der Zaun habe eine ausgrezende Wirkung und sei außerdem gar nicht hilfreich. „Mauern, Gitter und Zäune verdrängen Probleme, lösen sie aber nicht.

Das sehen zwei Hamburger Rapper genauso. Captain Gips und Holger Burner. Beide haben ihre Ablehnung des Zauns in Rapsongs zum Ausdruck gebracht, die ihr euch hier ansehen könnt:
 

 
 
rap.de sagt: Die Mauer muss weg – auch in Hamburg! Soziale Probleme müssen von Grund auf gelöst werden und nicht mit blindem Aktionismus, der zudem noch einen Haufen Geld kostet, das sinnvoller eingesetzt werden könnte.