Prefuse 73 – Preparations

Die Musik von Guillermo Scott Herren richtig einzuordnen und zu bewerten war noch nie eine wirklich leichte Aufgabe. Jetzt erscheint das neue Album seines Alias Prefuse 73 und die dazugehörige musikalische Marschrichtung soll dann also wieder Hip Hop sein, aber ganz so einfach ist das nun mit Alben von Prefuse 73 nicht. Ähnlich wie auf seinen vergangenen Alben „One Word Extinguisher“ (2002) oder „Sourrounded By Silence“ (2005), ist auch das aktuelle Werk wieder eine Ansammlung obskurer Sounds, Samples und eine meisterhafte Präsentation davon, was ein Mann allein mit einer MPC ausrichten kann. Während er sich auf seiner letzten LP noch Hip Hop Größen wie Ghostface, GZA oder El-P zur Unterstützung holte, beschränkt sich Prefuse auf „Preparations“ wieder auf seines bestes Fach, die teils schrägen, aber doch meist sehr kunstvoll geratenen Beats.
Schon auf dem ersten Stück nach dem Intro („Beaten Thursdays“) zeigt er wieder einmal meisterlich wie gut er ohne jegliche fremde Unterstützung bestehen und dabei trotzdem nur mit seinen Maschinen mehr Spannung aufbauen kann, als bei vielen Künstlern entstehen könnte, die das Mikrofon einfach nicht aus der Hand legen wollen. Das folgende Stück „Aborted Hugs“ ist meiner Meinung nach etwas überladen und trotz der nur gut 90 Sekunden Spielzeit nerven die elektronischen Geräusche die Prefuse sich hier ausgesucht hat etwas. Es folgt der erste Gastauftritt und auch schon das eigentliche Highlight auf „Preparations“. „The Class Of 73 Bells“ featured die New Yorker Band School Of Seven Bells, deren Frontfrauen sich im Gesang perfekt mit den Beats von Prefuse vereinen.
Ein weiter Track, und das zweite Feature des Albums, der hier erwähnt werden muss ist „Smoking Red“ mit dem Drummer der Battles John Stainer. Dieser verleiht den Beats noch eine zusätzliche Ausdrucksstärke und gibt Prefuse außerdem die Möglichkeit, nach Belieben die passenden Samples ein zu spielen. Unter den instrumentalen Stücken möchte ich „Pomade Suite Versions One“ hervorheben, da es für mich durch eine geniale Zusammensetzung der Samples und Sounds besticht.
Guillermo Scott Herren findet mit diesem Album wieder zu seinen musikalischen Wurzeln, oder zumindest zu einer von vielen. Er verliert sich aber dieses Mal zum Glück nicht in wilde Sound-Spielereien wie das noch bei seinen ersten Projekten zu  hören war, sondern hat ganz klar mehr Gefallen an Melodien gefunden.
Zurück zum Thema Hip Hop. Rap findet hier eigentlich nicht statt, die Beats laufen in einer passenden Geschwindigkeit, aber das war es eigentlich auch schon. Würde ich „Preparations“ an Hip Hopper empfehlen? Unbedingt! Unter der Vorraussetzung das sie bereit sind sich auch Musik anzuhören, die jetzt vielleicht nicht ganz Hip Hop ist, sondern einfach nur gute Musik, wirklich viel schief gegangen ist Prefuse 73 bei diesem Album nicht.
„Preparations“ ist sicher kein leichtes Album, an dem man beim ersten Hören Geschmack findet. Es braucht ein bisschen Arbeit, aber dann lohnt es sich.