Lloyd – Streetlove

Nein – ein Newcomer ist Lloyd nicht mehr. 2004 releaste er seinen Erstling "Southside" über Irv Gotti’s The INC-Imprint, dass zur damaligen Zeit gerade auf dem absteigenden Ast rangierte. Auch "Street Love" kommt noch über The INC raus, obgleich Sho’Nuff Records (Label von Jazze Pha) auch einen Kontrakt mit Lloyd abgeschlossen hat. Ein rundes Werk ist "Street Love" geworden, dem es zwar hier und da an lyrischer Aussagekraft bzw. Flexibilität fehlt, in Bezug auf den künstlerischen Entwicklungsprozess doch schon deutlich weiter ist als "Southside".  Stimmlich hat der Mann jedenfalls einige Schippen drauf gelegt.

"Valentine" weiß dies eindrucksvoll zu belegen. Bei genauerer Betrachtung kann man hier und da – speziell in der Hook – einige Parallelen zu J.T. oder Robin Thicke ziehen. Amerikanische Rezensenten tendieren dazu gar den Namen "Michael Jackson" als Parallele herbeizuziehen, was jedoch nach vollständigem Studium des Albums als vollkommen überzogen abgetan werden darf. Viel Spaß bereitet auch "I don’t mind" bei welchem die neuerliche "Make It Rain"-Thematik nochmals Anklang findet. Spendin‘ doe für seine Chai und so halt… ‚caus money ain’t a thang. Usher’s junger Bruder J Lack erfreut sich jüngst in den USA einer regen Beliebtheit – spätestens seit "Get It Shawty", welches er für eben jenen Lloyd gelacet hat. Da geht definitiv Einiges – tanzmässig. Mit annehmbaren 130 Bpm.

Ziemlich schmachtend und absolut überzogen kommt hingegen "Players Prayer" daher. Slow-Jam mit Emotionalität und tiefsitzendem Schmerz. Trotzdem die Skip-Taste für die schwache dramaturgische Leistung. "Killing Me", "Take You Home" & "What You Wanna Do" sind jetzt auch nicht das Non plus ultra der neuzeitlichen RnB-Ästhetik aber okayes Mittelmaß. Zu "You" mit Lil Wayne und dem Remix mit Andre 3000 & NAS braucht man nicht allzuviele Worte zu verlieren. Die Songs sind ohnehin seit geraumer Zeit in aller Munde und Ohren. Für die Digger: Spandau Ballet mit "True" wurden hier recyclet. Weiteres Recycling wurde bei "One For Me" betrieben. Das Ganze jedoch nicht ganz so glücklich. Da sehen Art of Noise mit ihrer ursprünglichen Version "Moments In Time" doch besser aus. Und auch die 69 Boyz haben mit "Tootsee Roll" mehr rausgeholt.

Wie schon erörtert, geht das Album über weite Strecken klar. Man muss sich jedoch darauf gefasst machen, dass ab und an ein kleiner Skip notwendig ist. In Amerika hat das Album übrigens innerhalb eines Monats Gold eingefahren (500.000 verkaufte Exemplare).