DJ Geroe – Madrips

Dieses Mixtape wendet sich an alle, die behaupten, HipHop könnte nichts mehr, an alle, die glauben, HipHop wäre das, was auf MTV und Viva läuft und abgesehen davon einfach an alle, die mal 90 Minuten Musik am Stück hören wollen, ohne ständig vorspulen oder skippen zu müssen. Auf „Madrips“ hat der Berliner DJ Geroe definitiv Selecta-Qualitäten bewiesen, die einem die Glückstränen in die Augen treiben.

Unaufdringlich mischt er Tracks zusammen, die sich anschließend so anhören, als wären sie eh für diesen Mix aufgenommen worden, so z.B. „Tainted“ von Slum Village in „Well, Well, Well“ von den Demigodz (u.a. Rise, Esoteric) auf der A-Seite. Auf der B-Seite empfangen einen dann die Jungs von Blackalicious mit kurzem Gruß, um anschließend den Pushbuttonobjects (u.a. Mr. Lif) das Wort zu geben. Wenig später kommt mit „BKNY“ von Rise (einem der upcoming MCs aus dem Big Apple, der demnächst auch auf DJ Spinnas BBE-Beitrag zu hören sein wird) einer der Slammer des vergangenen Sommers, den Geroe dann geschmeidig in Que Ds „In Yo Face“ laufen lässt. Der wiederum endet in TYs „Mindmadeup“ (Big Dada), einem der ganz dicken Dinger aus 2001.

Yo – und so geht das weiter und läuft und läuft und läuft. Sehr angenehm auch, dass Geroe auf nerviges Turntablism-Technik-Geklapper verzichtet und dem Hörer so den Blick auf das Wesentliche ermöglicht: die extrem gelungene Auswahl und den fluffigen Mix. Unterm Strich ein sehr warmes und entspanntes Tape. Alle, die noch ein paar 12-Inch-Tips brauchen, können eigentlich einfach das Tracklisting abschreiben und in den Plattenladen latschen. Das einzig Ärgerliche an dem Tape ist, dass es so lange gedauert hat, bis man es endlich kaufen konnte, und deshalb hoffe ich für uns alle, dass „Madrips Part II“ etwas schneller an den Start kommt. Bis dahin checkt „Madrips“ – auch bei uns im Shop erhältlich.