Frauen auf Rapkonzerten

Wie wir im Dezember berichteten, machte Aggro Berlin-Rapper Sido auf sich aufmerksam, als er eine Konzertbesucherin in Würzburg von seinen Securitys rausschmeißen ließ, weil diese seiner Meinung nach nicht ausreichend abging. Starker Tobak und so ging das Thema quer durch die Medienwelt und blieb auch einem ganz bestimmten Freund nicht verborgen: Kool Savas, dem König persönlich. Dieser empfand beim Anblick ihres traurigen Gesichts wahrscheinlich so starkes Mitleid, dass er sich berufen fühlte, die Sache für seinen "Rüpelrapper"-Kollegen wieder ins Reine zu bringen.

Der Veranstalter Argo-Konzerte, welcher für das besagte Sidokonzert zuständig war, bot Xhana, so der Name der 16-Jährigen, als Wiedergutmachung an, ein Konzert ihrer Wahl kostenlos besuchen zu können, woraufhin sie sich für keinen geringeren als Herrn Yurderi entschied. Und als wäre es damit nicht schon getan, entschied sich dieser auch noch für ein persönliches Treffen mit der gepeinigten Seele.

Bei diesem ließ er sich den Vorfall aus ihrer Sicht schildern und äußerte auch seine eigene Meinung zum Thema. Er selbst würde nie einen Konzertbesucher ohne Grund rausschmeißen lassen, letztendlich aber sei es jedem selbst überlassen, was er macht. Große Sorgen mache er sich aber um die Außenwirkung, die eine Aktion wie diese habe, und zwar im Bezug auf unsere ganze schöne Hip Hop-Community: "Rapmusik steht in der Öffentlichkeit sowieso eher für primitive Musik, deshalb müssen wir auf menschlicher Ebene normal rüberkommen. […] Ich will die Rapper wieder in einem besseren Licht erscheinen lassen."

Auf dem Konzert nach dem Meet and Greet konnte sich der Meister aber einen kleinen Seitenhieb in Richtung Sido jedoch nicht verkneifen, als er die Show kurz mit den Worten "Welches Mädchen macht nicht mit? Security, bitte rauswerfen!" unterbrach. Natürlich wird dann auch noch erwähnt, dass Xhana an diesem Abend da ist, was mit ordentlich Applaus belohnt wird.

Das Trauma scheint also überwunden, doch während die Mädels hierzulande "nur" mit einem Rausschmiss rechnen müssen, wenn sie den Rappern nicht passen, herrschen in den USA etwas rauere Sitten. So auch bei Gucci Mane, Trapstar aus Atlanta. Denn wie es sich für den realen Süden gehört, wird hier jeglicher Umweg über Securities vermieden und noch selber Hand angelegt.

So tauchte jetzt ein Video im Netz auf, in dem zu sehen ist, wie Radric Davis, so der Rapper bürgerlich, bei einem Auftritt einen weiblichen Fan zunächst von der Bühne stößt und anschließend ins Gesicht schlägt. Im Vorfeld sieht man ihn sehr enthusiastisch seinen Song "Traphouse" performen, die Frau stellt sich dabei an seine Seite und tanzt ein bisschen herum bis Davis sie auffordert, zur Seite zu gehen. Als sie dem nicht folge leisten will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Aber seht selbst:
 

Insofern, Mädels, meidet Gucci Mane-Shows und denkt immer daran: Wenn ihr irgendwo bei anderen Konzerten mal wieder rausgeschmissen werdet – es könnte schlimmer kommen.