Trailerpark: Bündnis gegen Sexismus will Konzert verhindern

Trailerpark haben mal wieder Ärger mit selbsternannten Hütern von Moral und Anstand. Da Moral und Anstand heutzutage aber irgendwie nicht so sexy klingen, nennt man das einfach „Bündnis gegen Sexismus„, Aufschrei und haste nicht gesehen.

Ein solches Bündnis gegen Sexismus will das Trailerpark-Konzert in Gießen verhindern, das am 9. März stattfinden soll. Die Band zeichne sich vor allem durch sexistische und gewalt- sowie drogenverherrlichende Texte aus und verhöhne den Holocaust in ihren Liedern, so die Sittenwächter in einer Pressemitteilung.

Auch an den Ereignissen bei der Record Release-Party im vergangenen Oktober im Berliner Bi-Nuu stören sich die Moralfreunde. Damals hatten Trailerpark Nutten auf die Bühne geholt, die mit ausgesuchten Konzertbesuchern Sex auf der Bühne hatten. Bei den Rettern des Abendlandes aus Gießen heißen erstere natürlich „Sexarbeiterinnen„, fasziniert wie angeekelt protokolliert man die Vorgänge akribisch und minutiös mit deutscher Gründlichkeit.

Diese Sexarbeiterinnen penetrierten sich nicht nur gegenseitig auf der Bühne, auch ein Rapper wurde von ihnen während seiner Performance oral befriedigt. Außerdem durften drei Konzertbesucher (18 bis 20 Jahre, männlich) auf der Bühne in sexuelle Interaktion mit den Frauen treten. Sie wurden wissentlich bei ungeschütztem vaginalem sowie analem Geschlechtsverkehr gefilmt, gingen jedoch rechtliche Schritte ein, nachdem ihre Gesichter sowie Geschlechtsteile im Musikvideo zu dem Titel ‚Wall of Meth‘ zu sehen waren.“

Sodom und Gomorrha also, ganz klar. Das darf in Gießen natürlich nicht sein. „Wir fordern die entsprechend zuständigen Beauftragten auf, sich mit der Problematik zu befassen und möchten darauf hinweisen, dass die Stadt Gießen ironischerweise zur gleichen Zeit Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag durchführt.

Bisher hält der Veranstalter, der Musik- und Kunstverein Muk, dem Druck stand. „Es wird keine Prostituierten auf der Bühne geben. Die Musiker werden ganz normal auftreten – und sonst nichts„, so Sprecher Ronny Krämer gegenüber dem Gießener Anzeiger.