Lil Wayne verliert Prozess

Rückblick: 2009. Die Lil Wayne Dokumentation „Tha Carter“ wird veröffentlicht. Wer sie verpasst hat: in dieser 75 minütigen Odysee quer durch Live-Auftritte, Aufnahmen in Hotelzimmern, Interviews, Blunts, Spaced out Lil Wayne, Sizzurp, Blunts, noch mehr Blunts, noch ein bissl Sizzurp und nochmal den ein oder anderen Blunt obendrauf wollte Filmemacher Quincy Jones III (ja, genau, Sohn des Legendären Quincy Jones) versuchen, der Außenwelt einen etwas detaillierten Blick in die abgedrehte Realität des Weezy F Baby zu gestatten.

Scheinbar ist ihm das für Waynes persönlichen Geschmack viel zu gut geglückt. Da er sich in diesem Film nämlich in einem vollkommen falschen Bild dargestellt sah, wollte er kurzerhand versuchen, die Ausstrahlung dessen komplett zu verbieten. O-Ton: „This movie is a scandalous portrayal!„. Ob dem best rapper alive tatsächlich ernstere Probleme inhaltlicher Natur sauer aufstießen oder aber er einfach nur den ihm schonungslos vorgehaltenen Spiegel nicht ertragen wollte….wer weiß das schon. Wissen allerdings kann man, dass Wayne die Produktionsfirma QD3 auf ein stolzes Sümmchen von 50 Millionen verklagt hat. Bescheidenheit ist augenscheinlich in der Top-Ten der am seltensten gesagten Worte in Weezys Sprachschatz.

Fakt ist: 2012, also drei Jahre später, wurden sämtliche Anschuldigung des YMCMB-Rappers vor Gericht abgeschmettert und für nichtig erklärt. Damit nicht genug. Obendrauf wurde der Gegenklage aus dem Jahre 2011 stattgegeben. Diese Klage hatte den Vorwurf zum Gegenstand, das Wayne sich durch das nicht Auftauchen zu Interviews, dem Zurückhalten von Videomatrial und der Unterzeichnung weiterer Deals des Vertragsbruches schuldig machte.

Nun denn. Jetzt muss halt die nächste Addition zum ohnehin schon lächerlich imposanten Fuhrpark noch ein wenig warten. Bis die Portokasse die Niederlage vor Gericht kompensiert hat, wird es bestimmt nicht allzulange dauern.