Rapsong als Anstiftung zum Mord?

Die Musik des New Yorker Hardcore-Rappers Necro soll 2009 maßgeblich zur Motivation an einem brutalen Kindsmord in den USA beigetragen haben. Aufgrund des öffentlichen Drucks bezog der für seine brutal-gewaltverherrlichenden Lyrics bekannte MC jetzt Stellung zu den Vorwürfen.

Vor fast drei Jahren verschwand ein achtjähriges Mädchen unter mysteriösen Umständen auf dem Heimweg von der Schule, ihre Leiche wurde drei Monate später in einem Waldstück aufgefunden. Im Gerichtsverfahren zur Strafsache musste sich in Folge der Ermittlungen eine junge Frau verantworten, die das Kind getötet haben soll. Die damals erst 18-jährige Angeklagte, hatte am Tag des Mordes "Garbage Bag" von Necro gehört. Ein perfider, gewaltverherrlichender Song, in dem es um das Quälen und Töten eines Menschen geht. ("My knife cuts your cranium open to get to your brain for food. Tasty! / You get buried in dry mud when you suffocate in the high flood") Nachweislich finden sich Parallelen zwischen Songinhalt und realer Tat.  

Necro zeigte sich verärgert über die Einbeziehung seiner Person in den Mordfall. In einer immanent gewalttätigen Welt könnten Künstler mit gewalttätigem Output nicht verantwortlich für die Taten anderer gemacht werden. Des Weiteren trage er keinerlei Haftung für miserable Eltern, oder ein schlechtes Bildungsystem, erklärte er in einem Statement. Der MC sprach sich für die fürsorgliche und respektvolle Behandlung von Kindern und strikt gegen jegliche Kindesmisshandlung aus. Zudem fand er auch kritsche Worte für das Justizsystem, das, laut Necro, in regelmäßigen Zyklen bestimmte Künstler für Gewaltdelikte verantwortlich machen wolle.

Zur Erklärung pathologischer Verschrobenheiten in den Abgründen der Psyche eines gewaltsamen Straftäters betrachten Psychologen bestimmte Umwelteinflüsse, Sozialisation und eine Reihe weiterer möglicher Ursachen, die eine Motivation zur Tat ausüben können. Nicht selten werden dabei die möglichen Einflüsse rabiater Musik, brutaler Computerspiele oder anderer medialer Einwirkungen zur Motivationsbegründung des Täters oder der Täterin von den Gutachtern mit herangezogen. Denn all diese Medien können emotinalisierend wirken und einen Einfluss auf die Motivation zur Straftat haben.